Überblick über die Kreativitätstechniken
Klassifikation der Kreativitätstechniken
Weltweit gibt es über 100 verschiedene Kreativitätstechniken. Diese können nach den
grundlegenden ideengenerierenden Prinzipien in fünf Methodengruppen gegliedert werden:
Techniken der freien Assoziation
Prägendes ideengenerierendes Prinzip:
Wechselseitige freie Assoziation in der Gruppe
Häufig angewandte Methoden:
Techniken der strukturierten Assoziation
Prägendes ideengenerierendes Prinzip:
Wechselseitige Assoziation in der Gruppe innerhalb einer vorgegebenen Struktur
Häufig angewandte Methoden:
Konfrontationstechniken
Prägendes ideengenerierendes Prinzip:
Konfrontation mit problemfremden Aspekten. Es werden Elemente des kreativen Prozesses zur Ideengenerierung nachgestellt.
Häufig angewandte Methoden:
- Exkursionssynektik
- Visuelle Konfrontation
- Reizwortanalyse
- Bildkarten-Brainwriting
- Check technischer Lösungsprinzipien (z.B. TRIZ)
Konfrontationsobjekte
Als Konfrontationsobjekte können verschiedenste gedankliche oder reale Gebilde dienen; insbesondere:
- Reizworte
- Reizwortliste
- Wortfindungsspiel
- Lexika
- Gegenstände
- ausgewählte kleine Gegenstände
- Bilder
- projizierte Bilder
- Bildmappen
- Bildkarten
- reales Umfeld (Outdoor-Konfrontation)
- innere Bilder (Phantasiereise)
- Technische Prinzipien
- naturwissenschaftliche Phänomene und Gesetzmäßigkeiten
Imaginationstechniken
Prägendes ideengenerierendes Prinzip:
Entwickeln von inneren Bildern
Häufig angewandte Methoden:
- Drei-Türen-Methode
- Geleitete Phantasiereise
- Try to become the problem
Kombinationstechniken
Prägendes ideengenerierendes Prinzip:
Systematische Abwandlung / Konfrontation
Kombinationstechniken
Gemeinsamkeiten, Prinzipien der Kreativitätstechniken
Die strikte Trennung der
divergenten Phase (Ideenfindung) und der
konvergenten Phase (Ideenbewertung und -auswahl) ist bei allen Kreativitätstechniken zu beachten.
Weiterhin gelten für viele Kreativitätstechniken die folgenden Brainstorming-Grundregeln (s. Brainstorming):
- Jegliche Kritik der vorgebrachten Ideen ist zu unterlassen
- Auch verrückte Ideen sollen geäußert werden; sie regen an und lockern auf
- Möglichst viele Ideen sind zusammenzutragen
- Die Teilnehmer knüpfen an die geäußerten Ideen an, entwickeln sie weiter und lassen sich anregen
In der Phase der Ideengenerierung ist ein „Überdehnen“ oder „Stretchen“ des Prozesses anzustreben. In einer Abladephase werden überwiegend schon vorhandene Ideen vorgebracht. Nach der Abladephase geht der Ideenfluss zurück und die Teilnehmer möchten am liebsten aufhören; es fällt schwer, weiter über neue Ideen nachzudenken. Aber erst das Überwinden dieses Tals („Stretching“) führt zu wirklich neuen Ideen.

 | Die Phase der Ideenfindung sollte überdehnt werden, um der Gruppe noch einige originelle Ideen "abzuringen" (Stretching-Prinzip). | | |
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![Artikel aus Buch [1702]](../_symbol/ausbuch.gif) |
Geschka, Horst (Kreativitätstechniken, 2002): Kreativitätstechniken, in: Küpper/Wagenhofer (HB Unternehmensrechnung, 2002), Sp. 1195-1203. |
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