Netz(werk)
Netz oder auch
Netzwerk sind zunehmend beliebte Begriffe, die sehr unterschiedliche Phänomene beschreiben. Neben dem physischen Netz (z.B. Fischernetz) werden die Begriffe im übertragenen Sinne für die im Folgenden definierten
materiellen und
akteursbezogenen Netze verwendet:
Materielles Netz
 | Ein materielles Netz lässt sich als eine Menge von Verbindungen zwischen verschiedenen Punkten definieren, wobei die Verbindungen als Übertragungswege dienen. | | |
Verteilnetz
 | Verteilnetze werden von Akteuren installiert und genutzt, die Abnehmer über das Netz mit Sach- und/oder Dienstleistungen versorgen. | | |
Beispiele: Wasser-, Gas- und Elektrizitätsversorgungsnetze, Kabelfernsehen
Interaktives Netz
 | Interaktive Netze dienen zum Austausch von Waren, Personen oder Informationen. | | |
Beispiele: Straßen-, Eisenbahn- sowie Telefon- und Computernetze
Akteursbezogenes Netz / soziales Netz
 | Akteursbezogene Netzwerke (soziale Netze) sind Kooperationen zwischen Individuen, einzelnen Gruppen, Organisationen oder ganzen Industrien. | | |
Unternehmensnetzwerke
 | Ein Unternehmensnetzwerk stellt eine auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende Organisationsform ökonomischer Aktivitäten dar, die sich durch gegenseitige, eher kooperative denn kompetitive und relativ stabile Beziehungen zwischen rechtlich selbständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmungen auszeichnet. | | |
Netzexternalitäten
Netzbasierte Branchen lassen sich durch Netzexternalitäten charakterisieren. {Chacko und Mitchell (1998, 732)}
Netzexternalität
 | Eine Netzexternalität liegt vor, wenn der Nutzen für den einzelnen Netzteilnehmer steigt, je mehr Netzteilnehmer es gibt {(Katz und Shapiro 1985)}. Wirtschaftssubjekte beeinflussen demnach die Kosten und Nutzen anderer Wirtschaftssubjekte, ohne dass sie monetäre Entschädigungen leisten müssen bzw. bezahlt werden können {(Blind et al. 1998, 7)}. | | |
 | Beispiel: Mit steigender Telefonnutzerzahl nimmt die Möglichkeit zu, andere Haushalte zu erreichen und von anderen erreicht zu werden. | | |
Netzgüter entfalten ihren vollen Nutzen erst in Verbindung mit gleichen Netzgütern anderer Besitzer. Dabei muss zwischen direktem und indirektem Nutzen unterschieden werden:
- Der direkte Nutzen ergibt sich aus der bereits beschriebenen Kommunikationsmöglichkeit mit möglichst vielen Teilnehmern.
- Indirekter Nutzen entsteht dadurch, dass kompatible Güter auf dem Markt zu finden sind (z.B. Videorecoder und die passenden Videokassetten).
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Quelle:
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Kommentar
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Kauf
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![Artikel aus Buch [1722]](../_symbol/ausbuch.gif) |
Blankart, C. B. / Knieps, G (Netzökonomik, 1992): Netzökonomik, in: o.V. (Ökonomische Systeme, 1992), S. 73-87. |
1722 |
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![Buch [906]](../_symbol/buch.gif) |
Sydow, Jörg (Strategische Netzwerke, 1992): Strategische Netzwerke - Evolution und Organisation, Wiesbaden 1992. |
906 |
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